XRP-ETFs verzeichnen Zuflüsse von fast 1 Milliarde Dollar aufgrund steigender institutioneller Nachfrage

Seit ihrem Start Mitte November verzeichnen Spot-XRP-ETFs starke Zuflüsse. Insgesamt liegen diese inzwischen zwischen 874 Mio. und 906 Mio. USD. Neue Daten vom Freitag schoben das Gesamtvolumen noch näher an die Marke von 1 Mrd. USD. Allein Grayscale fügte in einem einzigen Update fast 20 Mio. XRP hinzu. Der Trust hält inzwischen über 103 Mio. XRP, mit verwalteten Vermögenswerten von mehr als 217 Mio. USD. Dieser einzelne Schritt trug dazu bei, dass die insgesamt in Spot-ETFs gebundenen XRP auf über 400 Mio. Token stiegen.

Fünf große Emittenten dominieren nun den Markt. Canary Capital führt mit dem größten Anteil, gefolgt von Bitwise, Grayscale und Franklin Templeton. Weitere Emittenten befinden sich noch im Genehmigungsprozess. Auffällig ist die Konstanz: XRP-ETFs verzeichneten 13 Tage in Folge Zuflüsse. Im Gegensatz dazu melden Bitcoin- und Ethereum-ETFs gemischte oder negative Zahlen.

Institutionen kaufen, während der Kurs stagniert

Trotz der Kaufwelle zeigt der XRP-Kurs ein ruhigeres Bild. Der Token notierte am Freitag nahe 2,15 USD. Auf Zweimonatssicht liegt er dennoch rund 31 % im Minus. Diese Diskrepanz überrascht viele Trader. Normalerweise führt der Preis die Zuflüsse. Dieses Mal führen die Zuflüsse den Preis. Analysten nennen das ungewöhnlich. Institutionen bauen ihre Positionen leise aus, während der Markt unauffällig bleibt.

Ein solches Muster tritt häufig vor größeren Kursbewegungen auf. Die soziale Marktstimmung fiel in dieser Woche erneut in den Angstbereich. Diese Niveaus wurden zuletzt im Oktober erreicht. Dennoch fließt weiter Kapital in die Produkte. Diese Divergenz stärkt eine wachsende These: Institutionelle Anleger betrachten XRP inzwischen als langfristiges Infrastruktur-Asset, nicht als kurzfristigen Trade. Sie bauen frühzeitig Positionen auf und absorbieren das Angebot schrittweise. Mit über 400 Mio. XRP, die nun in ETF-Tresoren liegen, sinkt das liquide Angebot weiter. Das ist relevant, da die Nachfrage stabil bleibt.

Stablecoins bringen zusätzlichen Rückenwind für Ripple

Die ETF-Dynamik überschneidet sich zunehmend mit der Stablecoin-Entwicklung. Boston Consulting Group prognostiziert, dass USD-gestützte Stablecoins bis 2030 ein Volumen von 2,5 bis 3 Bio. USD erreichen könnten. Diese Schätzung erhöht den Druck auf Zahlungssysteme, die bereits im großen Maßstab operieren. Ripple positioniert RLUSD als seinen regulierten Stablecoin für die Zukunft. Unternehmensvertreter betonen, dass Stablecoins inzwischen im Zentrum der globalen Finanztransformation stehen.

Die Strategie ist klar: XRP liefert Liquidität und Settlement, während RLUSD den täglichen Zahlungsverkehr und Treasury-Prozesse unterstützt. Gemeinsam bilden sie damit ein zweigleisiges System für Banken und Zahlungsdienstleister. Mit dem Eintritt weiterer Institutionen in den Stablecoin-Markt gewinnt Ripples Infrastruktur Bedeutung weit über den Handel hinaus. Die ETF-Nachfrage spiegelt diese Entwicklung wider und passt zum steigenden Interesse an tokenisiertem Finanzwesen und grenzüberschreitendem Settlement.

Worauf der Markt als Nächstes blickt

Der kurzfristige Fokus liegt auf zwei Marken. Erstens der ETF-Zufluss von 1 Mrd. USD. Bei aktuellem Tempo könnte diese Grenze in wenigen Tagen fallen. Zweitens die Reaktion von XRP, sobald dieser Meilenstein erreicht ist. Wenn der Kurs den Zuflüssen folgt, dürfte die Volatilität schnell zurückkehren. Wenn nicht, könnten Institutionen weiter leise aufstocken. Beide Szenarien begünstigen langfristige Anleger. Aktuell sticht ein Punkt heraus: XRP-ETFs ziehen Kapital an, während andere Krypto-Fonds Abflüsse verzeichnen. Dieses Signal ist wichtig. Die Nachfrage ist nicht verschwunden. Sie hat nur den Besitzer gewechselt.