Stablecoin-Markt gerät unter Druck: Tether verliert an Boden

    Von

    Ashutosh

    Ashutosh

    Der Stablecoin-Markt verändert sich, da die Dominanz von Tether abnimmt und USDC, neue Konkurrenten und globale Vorschriften hinzukommen.

    Stablecoin-Markt gerät unter Druck: Tether verliert an Boden

    Kurzzusammenfassung

    Zusammenfassung ist KI-generiert, von der Redaktion überprüft.

    • Tethers Marktanteil sank von 69 auf 60 Prozent

    • USDC ist führend in Sachen Transparenz und erfüllt die Anforderungen des GENIUS Act effektiv

    • MakerDAO, Ripple und PayPal erobern Nischen mit einzigartigen Stablecoin-Strategien

    • Europas MiCA und der US-amerikanische GENIUS Act gestalten das Compliance-Umfeld für Stablecoins neu

    • Analysten prognostizieren einen Stablecoin-Markt zwischen 500 Milliarden und 3,7 Billionen US-Dollar bis 2030

    Tether steht weiterhin im Zentrum des Stablecoin-Marktes, doch die Ränder dieser Dominanz beginnen zu bröckeln. Mit 167 Mrd. USD im Umlauf stellt USDT rund 60 Prozent des 277 Mrd. USD großen Marktes und erreicht dabei tägliche Handelsvolumina von über 75 Mrd. USD. Der Token läuft auf 13 verschiedenen Blockchains und ist damit der am weitesten verbreitete Stablecoin. Doch die Vormachtstellung schwindet. Vor einem Jahr hielt Tether noch 69 Prozent Marktanteil. Mitte 2025 waren es nur noch 64 Prozent. Die Richtung ist eindeutig.

    USDC gewinnt im Stablecoin-Markt an Bedeutung

    Die ernsthafteste Herausforderung kommt von USDC. Mit 68 Mrd. USD im Umlauf setzt Circle seit der Gründung 2018 konsequent auf Transparenz und veröffentlicht monatliche Prüfberichte zu seinen Reserven. Im Gegensatz zu Tethers Quartalsberichten weist USDC jeden Monat eine vollständige Hinterlegung in Bargeld und US-Staatsanleihen aus. Diese Strategie ist seit Inkrafttreten des US-amerikanischen GENIUS Act, der genau diese Standards vorschreibt, noch entscheidender. Circle wirkt vorbereitet. Tether nicht. Diese Lücke verstärkt den regulatorischen Druck auf den Stablecoin-Markt – besonders in Europa, wo die MiCA-Regeln Tether bereits verdrängt haben, während USDC blieb und expandierte. Das Transparenz-Narrativ von USDC prägt zunehmend die Wettbewerbsdynamik.

    Rivalen treiben Innovation im Stablecoin-Markt voran

    MakerDAOs Umstellung von DAI auf USDS unter dem Sky Protocol brachte einen Stablecoin mit zentralisierten Funktionen wie einer Einfrier-Option und einem Sparzins von 4,5 Prozent. Ein klarer Versuch, direkt mit zentralisierten Angeboten zu konkurrieren, ohne die dezentrale Governance aufzugeben. Ripple wählte einen anderen Ansatz: Mit RLUSD startete das Unternehmen einen Enterprise-Stablecoin für grenzüberschreitende Zahlungen. Bereits heute laufen Zahlungen im Wert von 70 Mrd. USD über Ripples Netzwerke – die Integration eines nativen Stablecoins könnte erheblichen Einfluss haben. Selbst PayPal setzt mit PYUSD auf seine enorme Nutzerbasis, um schnell Marktanteile zu gewinnen.

    Regulatorische Verschiebungen prägen den globalen Stablecoin-Markt

    Das regulatorische Umfeld zeichnet den Markt neu. In Europa verlangt MiCA eine strikte 1:1-Reservehinterlegung und eine Genehmigung vor Markteinführung. Mehrere eurogestützte Stablecoins erfüllen diese Kriterien bereits, während Tether sich zurückgezogen hat. In den USA hat der GENIUS Act ähnliche Auswirkungen. Tethers Führung hat zwar die Idee eines US-konformen Tokens ins Spiel gebracht, doch bislang operiert das Unternehmen außerhalb des neuen Rahmens. Damit bleibt es exponiert – zu einer Zeit, in der die Aufsichtsbehörden die Spielregeln klar vorgeben.

    Nutzung wächst weltweit – wenn auch ungleichmäßig

    Singapur, Hongkong und Japan haben klare Stablecoin-Vorgaben eingeführt. China prüft derweil einen an den Yuan gekoppelten Coin, um die Internationalisierung des Renminbi voranzutreiben. In Ländern wie Nigeria ist die Nutzung bereits weit verbreitet: Fast 12 Prozent der Bevölkerung verwenden Stablecoins. Für viele geht es dabei weniger um Handel als um Inflationsschutz oder den Zugang zu ausländischer Währung.

    Diese Beispiele zeigen: Der Markt hat sich gewandelt. Stablecoins sind längst mehr als spekulative Token. Sie entwickeln sich zu Werkzeugen für finanziellen Zugang und Stabilität – besonders dort, wo traditionelle Banken versagen. Analysten sind sich uneins über die Zukunft: JPMorgan gibt sich vorsichtig und erwartet bis 2028 ein Marktvolumen von 500 Mrd. USD. Citigroup dagegen sieht ein deutlich größeres Potenzial – im besten Fall 3,7 Bio. USD bis 2030.

    Eine Schlussfolgerung drängt sich jedoch auf: Tethers Griff lockert sich. Die Aufsichtsbehörden beobachten genau, USDC verschafft sich mit Transparenz einen Vorsprung, und neue Anbieter setzen auf regelkonforme Modelle. Der Kernreiz von Stablecoins verschwindet nicht. Doch die eigentlichen Gewinner werden jene sein, die Vertrauen aufbauen, regulatorische Anforderungen erfüllen – und gleichzeitig in der Lage sind, im großen Maßstab zu wachsen.

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