Gemini erweitert Staking-Zugang für Ethereum und Solana im Vereinigten Königreich

    Von

    Ashutosh

    Ashutosh

    Das Ethereum-Staking in Großbritannien wird ausgeweitet, da Gemini den Zugang öffnet, was die Verlagerung der Kryptowährungen hin zu institutioneller Infrastruktur signalisiert.

    Gemini erweitert Staking-Zugang für Ethereum und Solana im Vereinigten Königreich

    Geminis Schritt im Vereinigten Königreich rund um Ethereum-Staking wirkt wie die andere Seite derselben Entwicklung. Am 26. August führte die Krypto-Börse Staking sowohl für Solana als auch für ETH ein – ohne Mindestanforderung. Damit fällt die frühere Hürde von 32 ETH weg und das Angebot wird deutlich zugänglicher. Der Zeitpunkt passt zu der Klarstellung des britischen Finanzministeriums Anfang des Jahres, dass Staking nicht wie ein Investment-Schema, sondern wie Infrastruktur behandelt werden sollte. Dieser regulatorische Kurswechsel gab Handelsplattformen grünes Licht – und Gemini wollte offenbar als Erster davon profitieren. Variable Renditen auf ETH und bis zu sechs Prozent auf SOL wirken im Vergleich zu DeFi-Plattformen zwar nicht spektakulär, sind aber bedeutsam, wenn sie in ein reguliertes, massentaugliches Börsenprodukt eingebettet sind.

    Steigende institutionelle Nachfrage nach ETH-Staking

    Die institutionelle Nachfrage nach ETH-Staking nimmt weiter zu. Zahlen von Figment zeigen, dass seit Juni die Warteschlange für neue Validatoren konstant gefüllt ist – mit rund 300.000 bis 350.000 ETH, die auf den Eintritt warten. Das entspricht fast einer Milliarde US-Dollar an blockierter Nachfrage zu jedem Zeitpunkt. Auch Spot-ETFs auf ETH verzeichneten im vergangenen Monat fast 700 Mio. US-Dollar an Zuflüssen. Zusammen mit Renditen zwischen 4,5 und 5,2 Prozent positioniert das Staking sich als glaubwürdiges Renditeprodukt für Investoren, die sonst eher in Anleihen investieren würden. Die Klarstellung der US-Börsenaufsicht SEC im Mai, wonach Staking eine Protokollaktivität darstellt, hat diese Argumentation zusätzlich gestärkt.

    Im größeren Kontext sind Stablecoins inzwischen mit über 237 Mrd. US-Dollar im Umlauf. USD1 ist derzeit nur die sechstgrößte Stablecoin, weit hinter USDT mit 151 Mrd. und USDC mit 60 Mrd. US-Dollar. Doch die politische Unterstützung und die Integration in Tools wie Chainlink CCIP für Cross-Chain-Transaktionen lassen USD1 herausstechen. Auch die Verwahrung über BitGo deutet auf den Versuch hin, die üblichen Kritikpunkte an Transparenz und Sicherheit abzufedern. Dennoch weisen Studien des NBER weiterhin auf Risiken hin. Sie kalkulieren mit jährlichen Ausfallwahrscheinlichkeiten im Bereich von drei bis vier Prozent – deutlich höher, als Bankkunden aus dem klassischen Finanzsystem gewohnt sind. Das legt nahe, dass Stablecoins trotz ihrer Größe strukturell anfällig bleiben.

    Globale Regulierung prägt Ethereum-Staking

    Geminis Schritt im Vereinigten Königreich fügt sich in ein weltweites Muster ein. Die Regulierer in Hongkong haben HashKey gerade erlaubt, Ethereum-Staking in ETFs einzubinden. Der EU-Rahmen MiCA deckt Staking-Token nun direkt ab. Singapur setzt auf ein Sandbox-Modell, und die Schweiz zieht mit klaren Regeln weiter institutionelle Akteure an. Die steuerliche Behandlung in Deutschland sowie die Freizonen der Vereinigten Arabischen Emirate zeigen, wie Regulierung Kapital gezielt in diese Märkte lenkt. Der jüngste Schritt Großbritanniens signalisiert, dass auch London in diesem Bereich wettbewerbsfähig bleiben will.

    Institutionelle Investoren bauen ihr ETH-Engagement deutlich aus. Berichten zufolge erhöhte Goldman Sachs seine ETH-ETF-Positionen Ende 2024 auf fast eine halbe Milliarde US-Dollar. Analysten von JPMorgan erwarten, dass Ethereum Bitcoin langfristig übertrifft – dank technischer Upgrades und ETF-Zuflüssen. Rund die Hälfte des gesamten Stablecoin-Marktes läuft bereits über Ethereum. Damit ist Staking nicht nur eine Renditequelle, sondern auch eine Infrastrukturgeschichte. Mit Anbietern, die über MEV-Optimierung und Validator-Leistung konkurrieren, entsteht sogar eine zusätzliche „Alpha“-Ebene innerhalb des Stakings.

    ETH/BTC-Verhältnis und Ausblick

    Das ETH/BTC-Verhältnis liegt mit rund 0,065 historisch betrachtet noch schwach. Viele Marktbeobachter rechnen jedoch mit einem Anstieg in Richtung 0,08 bis 0,1, wenn die Ethereum-Nutzung weiter an Fahrt gewinnt. Ob es dazu kommt, hängt davon ab, wie stark Investoren Rendite, Skalierungs-Upgrades und die Rolle der Stablecoins gewichten. Zusammengenommen spiegeln die schnelle Skalierung von USD1 und die Staking-Erweiterung durch Gemini eine Verschiebung wider – weg von Spekulation, hin zu Krypto als strukturierte Finanzinfrastruktur.

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