Entscheidung über Litecoin-ETF stockt aufgrund von Unsicherheit und Schließung der SEC

Die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) hat eine wichtige Frist für den vorgeschlagenen Spot-Litecoin-ETF von Canary Capital verstreichen lassen, berichtete Cointelegraph. Die Entscheidung sollte am Donnerstag fallen, doch von der Behörde kam kein Update. Die Verzögerung fällt in eine Zeit, in der die US-Regierung vor einem Shutdown steht, der bereits zahlreiche Behörden ausgebremst hat.

🇺🇸 UPDATE: The SEC missed Thursday's deadline for Canary Capital's spot Litecoin ETF decision amid government shutdown.

Bloomberg analysts note old 19b-4 deadlines may be irrelevant as SEC transitions to new generic listing standards. pic.twitter.com/FN7TCAuOsF

— Cointelegraph (@Cointelegraph) October 3, 2025

Warum diese Frist wichtig ist

Canary Capital hat den Antrag gemäß Regel 19b-4 eingereicht – dem Verfahren, das für die Zulassung neuer börsengehandelter Fonds (ETFs) verwendet wird. In der Regel muss die SEC innerhalb einer festgelegten Frist reagieren – mit einer Genehmigung, Ablehnung oder Verlängerung.

Dieses Mal blieb die Behörde untätig. Das Schweigen sorgt bei Anlegern für neue Zweifel. Viele fragen sich, ob die SEC ihre Haltung zu Krypto-ETFs erneut überdenkt.

Bloomberg-Analysten sehen einen Wandel

ETF-Experten von Bloomberg betonen, dass die bisherigen 19b-4-Fristen künftig weniger relevant sein könnten. Die SEC bewegt sich zunehmend in Richtung generischer Zulassungsstandards, die bestimmten ETFs den Markteintritt erleichtern.

Sollte sich dieser Wandel fortsetzen, könnten feste Fristen an Bedeutung verlieren. Die SEC hätte dann mehr Spielraum, über Krypto-Fonds ohne den Druck des 19b-4-Zeitplans zu entscheiden. Für Anleger bedeutet das zusätzliche Unsicherheit – sie wissen nicht, ob Verzögerungen nur vorübergehend oder Teil einer neuen Regulierungspolitik sind.

Auswirkungen des Shutdowns

Der drohende Government Shutdown erschwert die Lage zusätzlich. Zwar arbeitet die SEC weiterhin eingeschränkt, verfügt jedoch nicht über ihr vollständiges Personal. Zahlreiche Anträge könnten daher länger als üblich unbearbeitet bleiben.

Für Canary Capital heißt das: Warten ohne klare Antworten. Für den Kryptomarkt zeigt sich, wie anfällig das System wird, wenn politische Stillstände die Regulierung ausbremsen.

Warum Litecoin besonders ist

Bitcoin-ETFs erhielten im vergangenen Jahr endlich die Zulassung – ein wichtiger Schritt zur breiten Akzeptanz. Litecoin gehört zwar zu den ältesten Kryptowährungen, besitzt jedoch nicht denselben klaren regulatorischen Status wie Bitcoin.

Einige betrachten Litecoin als Rohstoff, andere sehen ihn unter Wertpapieraufsicht. Diese Uneinigkeit macht die SEC besonders vorsichtig. Das Verpassen der Frist könnte weniger mit Bürokratie als mit grundlegenden Fragen zu tun haben:
Sollten Altcoins wie Litecoin denselben ETF-Zugang wie Bitcoin erhalten? Oder werden sie strenger geprüft?

Was Anleger nun erwarten sollten

Derzeit gibt es keinen neuen Zeitplan. Die SEC hat nicht mitgeteilt, wann sie den Antrag erneut prüfen wird. Analysten halten es für wahrscheinlich, dass die Behörde den Prozess weiter hinauszögert, anstatt den Antrag direkt abzulehnen – um Zeit für klarere Regeln zu gewinnen.

Sollte die SEC künftig vollständig auf generische Standards setzen, könnten ETF-Anträge länger dauern, aber langfristig vorhersehbarer werden.

Ein langer Weg für den Litecoin-ETF

Die verpasste Frist zeigt den Konflikt zwischen rasanter Krypto-Innovation und langsamen Regulierungsprozessen. Anleger fordern mehr Auswahl, Unternehmen wollen neue Produkte starten – doch die SEC setzt auf Kontrolle und Vorsicht.

Solange der Shutdown anhält und die Behörde ihre Linie nicht klärt, bleibt der Weg zum Litecoin-ETF ungewiss. Für Canary Capital und Litecoin-Unterstützer dürfte die Wartezeit deutlich länger ausfallen als erwartet.