Die Rendite zweijähriger japanischer Staatsanleihen erreicht 1 %, da die Wetten auf eine Zinserhöhung der Bank of Japan stark ansteigen
Die Rendite zweijähriger japanischer Staatsanleihen erreichte 1 %, den höchsten Stand seit 2008, da die Swap-Märkte eine 76%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der Bank of Japan im Dezember einpreisen.

Kurzzusammenfassung
Zusammenfassung ist KI-generiert, von der Redaktion überprüft.
Die Rendite zweijähriger japanischer Staatsanleihen erreichte mit 1 % einen Höchststand seit 17 Jahren und spiegelt die stark gestiegenen Erwartungen an einen Politikwechsel wider.
Die Swap-Märkte preisen derzeit eine 76%ige Wahrscheinlichkeit für eine Zinserhöhung der Bank of Japan (BOJ) bei der Sitzung am 19. Dezember ein.
Der Anstieg erfolgte im Anschluss an Äußerungen von BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda, der auf eine flexiblere Haltung gegenüber einer Verschärfung der Geldpolitik hindeutete.
Der Yen wertete um 0,4 % auf, da steigende Zinserwartungen die Zinsdifferenz zu anderen großen Volkswirtschaften verringerten.
Die Rendite zweijähriger Staatsanleihen stieg auf 1 %. Das ist der höchste Stand seit 2008. Die Bewegung zeigt, dass das Vertrauen wächst, dass die Bank of Japan kurz vor einer Zinserhöhung steht. Gleichzeitig zogen auch längerfristige Renditen an. Die fünfjährige Rendite erreichte 1,35 %, während die richtungsweisende zehnjährige Rendite auf 1,845 % kletterte. Der Yen legte um 0,4 % zu und notierte nahe 155,49 je US-Dollar. Die Entwicklung zeigt, dass Händler nun fest davon ausgehen, dass Japans Ära ultralockerer Geldpolitik zu Ende geht.
Märkte preisen nun einen BOJ-Schritt im Dezember oder Januar ein
Die Wahrscheinlichkeit einer Zinserhöhung ist in nur zwei Wochen stark gestiegen. Swaps signalisieren inzwischen eine 76-prozentige Chance für einen Zinsschritt bei der BOJ-Sitzung am 19. Dezember. Für Januar liegt die Wahrscheinlichkeit bei über 90 %. Noch vor zwei Wochen lag die Chance für Dezember bei rund 30 %. Der deutliche Anstieg folgte Kommentaren von BOJ-Gouverneur Kazuo Ueda, der eine flexiblere Haltung gegenüber geldpolitischer Straffung andeutete.
In einer aktuellen Rede sagte Ueda, die Zentralbank werde sowohl die Vor- als auch die Nachteile einer Zinserhöhung abwägen. Er betonte außerdem, dass die monetären Bedingungen auch nach einem Schritt weiterhin unterstützend bleiben würden. Der Tonfall klang deutlich hawkisher als zuvor. Marktbeobachter reagierten entsprechend. Strategen sehen Dezember nun als reale Option und nicht mehr nur als entfernte Möglichkeit.
Yen legt zu, während Anleiherenditen auf einen Politikwechsel hindeuten
Mit steigenden Renditen fand auch der Yen neue Unterstützung. Steigende Zinserwartungen stärken üblicherweise die japanische Währung, da sie den Abstand zu den US-Zinsen verringern. Dennoch bleibt der Yen unter Druck. Im laufenden Quartal hat er rund 5 % verloren – damit ist er die schwächste große Währung weltweit. Dieser Rückgang erhöht den Druck auf die BOJ, schneller zu reagieren.
Gleichzeitig bleibt die Inflation in Japan über dem 2-Prozent-Ziel der Zentralbank. Das verstärkt die Kritik, dass die Geldpolitik zu locker bleibt. Steigende Preise für Lebensmittel, Energie und Dienstleistungen belasten die Haushalte weiter. Anleger sehen die jüngsten Bewegungen am Anleihemarkt daher als Wendepunkt. Die zweijährige Rendite, die eng an die Zinserwartungen gekoppelt ist, bewegt sich selten so schnell – es sei denn, ein Kurswechsel steht kurz bevor.
Schuldenausgabe und Inflation erhöhen zusätzlichen Druck
Auch das Finanzministerium sorgt für Belastung am Anleihemarkt. Die Regierung plant, die Ausgabe kurzfristiger Schuldtitel zu erhöhen, um die Konjunkturmaßnahmen von Premierministerin Sanae Takaichi zu finanzieren. Dazu gehören jeweils 300 Mrd. Yen an zwei- und fünfjährigen Anleihen sowie zusätzlich 6,3 Bio. Yen an Treasury Bills. Dieses höhere Angebot dürfte kurzfristige Papiere weiter belasten.
Zugleich warnen Analysten, dass höhere Staatsausgaben die Inflation erneut anheizen könnten – gerade jetzt, da die BOJ eine Straffung vorbereitet. Die Mischung aus größerem Angebot und steigenden Preisen verunsichert den Markt. Eine jüngste Auktion zweijähriger Anleihen stieß auf geringe Nachfrage. Auch das zeigt, dass Investoren vorsichtig agieren. Der aktuelle Renditeanstieg sendet letztlich eine klare Botschaft: Die Debatte über Zinserhöhungen hat sich von „ob“ zu „wann“ verschoben. Nach Jahren des Wartens könnte der Moment nun innerhalb weniger Wochen kommen.
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