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Coinbase zufolge hat sich die Hebelwirkung im Kryptomarkt seit dem Sommer halbiert

Von

Shweta Chakrawarty

Shweta Chakrawarty

Coinbase Institutional berichtet, dass sich die Markthebelwirkung systemweit seit dem Sommerhoch halbiert hat und nun bei 4-5 % der Marktkapitalisierung liegt.

Coinbase zufolge hat sich die Hebelwirkung im Kryptomarkt seit dem Sommer halbiert

Kurzzusammenfassung

Zusammenfassung ist KI-generiert, von der Redaktion überprüft.

  • Die systemweite Hebelwirkung auf den Kryptomarkt ist von einem Sommerhoch von 10 % auf gesündere 4-5 % der gesamten Marktkapitalisierung gesunken.

  • Im November kam es zu einer Phase der Risikoreduzierung, wobei das offene Interesse an wichtigen Futures-Märkten (BTC, ETH, SOL) um 16 % zurückging.

  • Der Rückgang, begleitet von Abflüssen in Höhe von 4,9 Milliarden US-Dollar aus US-Spot-ETFs, beseitigte spekulative Überschüsse und heißes Geld.

  • Eine geringere Verschuldung verringert das Risiko heftiger Kettenreaktionen von Markteinbrüchen und Zwangsliquidationen und führt so zu einer stabileren Marktstruktur.

Coinbase Institutional zufolge hat der Kryptomarkt einen gesünderen Reset vollzogen. Den jüngsten Daten zufolge ist die systemweite Hebelwirkung auf rund 4–5 % der gesamten Marktkapitalisierung gesunken. Im Sommerhoch lag sie noch bei fast 10 %.

Dieser Rückgang ist relevant. Hoher Hebel treibt schnelle Rallyes an. Er macht Einbrüche aber auch besonders brutal. Nun, so Coinbase, sei der Großteil der spekulativen Übertreibungen abgebaut. Das Ergebnis ist ein ruhigerer Markt, in dem weniger Zwangsliquidationen im Hintergrund lauern. Den Großteil der Bereinigung übernahm der November. Er war holprig, die Preise gaben nach, die Risikobereitschaft sank. Doch hinter den Kulissen passierte etwas Entscheidendes. Trader reduzierten ihre Risiken in großem Stil.

November räumte Spekulanten aus dem Markt

Coinbase verweist auf mehrere zentrale Signale aus dem November. Das Open Interest bei BTC-, ETH- und SOL-Perpetual-Futures ging im Monatsvergleich um 16 % zurück. Das bedeutet: Weniger gehebelte Wetten blieben offen. Gleichzeitig verzeichneten US-Spot-ETFs deutliche Abflüsse. Bitcoin-ETFs verloren rund 3,5 Mrd. US-Dollar. Ethereum-ETFs weitere 1,4 Mrd. US-Dollar. Großinvestoren zogen sich an den Seitenrand zurück.

Chart - Systemic leverage ratio shared by @CoinbaseInsto

Chart – Systemische Hebelquote, geteilt von @CoinbaseInsto

Auch die Funding Rates zeichneten ein klares Bild. Die Funding Rate bei BTC-Perpetuals fiel zunächst zwei Standardabweichungen unter ihren 90-Tage-Durchschnitt, bevor sie sich wieder erholte. Dieser Einbruch zeigte, wie schnell Trader Long-Positionen abbauten. Vereinfacht gesagt: Der Markt spülte das „heiße Geld“ hinaus. Schnelle Hände gingen. Stärkere Hände blieben. Dieser Wechsel verändert häufig, wie Preise in der nächsten Phase reagieren.

Warum geringere Hebelwirkung jetzt wichtig ist

Laut Coinbase verbessert dieser Reset die Grundstruktur des Marktes. Geringere Hebelwirkung bedeutet weniger Zwangsliquidationen bei plötzlichen Preisschwankungen. Das senkt das Risiko heftiger Kaskaden-Crashs. Zudem ändert sich das Verhalten der Marktteilnehmer. Bei hohem Hebel jagen Trader kurzfristigen Bewegungen hinterher. Sinkt der Hebel, können Märkte wieder durchatmen. Die Preisfindung verläuft langsamer. Dafür aber stabiler.

Das aktuelle Leverage-Niveau von 4–5 % entspricht Bedingungen, die zuletzt Ende 2024 zu beobachten waren. Damals bewegte sich der Markt stetig, ohne die ständige Bedrohung massiver Liquidationen. Coinbase sieht nun ein ähnliches Umfeld entstehen. Das garantiert keine Kursgewinne. Das tut nichts. Doch der Markt wirkt heute weniger fragil als noch vor wenigen Monaten.

Vorsichtiger Optimismus ersetzt einfache Euphorie

Coinbase beschreibt die Stimmung als „vorsichtig optimistisch“. Diese Einschätzung passt. Trader rechnen nicht mehr mit mühelosen, vertikalen Anstiegen. Gleichzeitig fürchten sie keinen unmittelbaren Kollaps. Die größte Risikoschicht ist bereits abgebaut. Das schafft Raum für gesünderes Wachstum, sollte die Nachfrage zurückkehren. Es gibt Institutionen zudem mehr Vertrauen, wieder einzusteigen, ohne in ein Minenfeld aus Liquidationen zu treten.

Dennoch bleiben Risiken bestehen. Makroökonomische Veränderungen können jederzeit durchschlagen. Regulatorische Schlagzeilen bewegen die Kurse weiterhin schnell, und die Beteiligung von Privatanlegern bleibt uneinheitlich. Die zentrale Erkenntnis ist derzeit jedoch klar. Der Kryptomarkt ist weniger hebelabhängig als noch im Sommer. Allein das reduziert den systemischen Stress. Zum Jahresende hat sich die Stimmung gewandelt. Die Manie ist abgekühlt, die Struktur wurde bereinigt. Nun wartet der Markt – und wartet diesmal auf deutlich festerem Boden.

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