Bitpanda verzichtet auf Londoner Börsengang wegen Liquiditätsproblemen
Bitpanda lehnt einen Börsengang in London ab und bevorzugt Frankfurt oder New York, da Krypto-Börsengänge Großbritannien zunehmend zugunsten stärkerer Märkte umgehen.

Kurzzusammenfassung
Zusammenfassung ist KI-generiert, von der Redaktion überprüft.
Bitpanda schließt Börsengang in London aufgrund schwacher Marktliquidität aus
Die IPO-Aktivität in London erreicht 2025 den niedrigsten Stand seit der Finanzkrise
US-Märkte ziehen trotz globaler Verlangsamung der Notierung weiterhin Krypto-IPOs an
Frankfurt gewinnt als europäisches Zentrum für Krypto- und Technologieunternehmen an Bedeutung
Strukturelle Herausforderungen und eine schwache Investorenbasis treiben Unternehmen aus London weg
Bitpandas Entscheidung, einen Börsengang in London auszuschließen, sagt viel über die aktuelle Marktlage aus. Das Unternehmen, das kürzlich in den britischen Markt expandierte und sogar einen Sponsoring-Deal mit dem FC Arsenal unterzeichnete, tendiert stattdessen zu Frankfurt oder New York. Der Grund ist klar: die Marktliquidität. Der IPO-Markt in London steckt in der Krise, und genau daran hapert es. Selbst CEO Eric Demuth fand deutliche Worte: Die London Stock Exchange biete derzeit nicht das Umfeld, das Unternehmen brauchen.
Bitpanda verweist auf Liquiditätsprobleme im Londoner IPO-Markt
Die Zahlen geben ihm recht. Im Vereinigten Königreich gab es im ersten Halbjahr 2025 lediglich fünf bis neun IPOs mit einem Emissionsvolumen von rund 160 bis 182 Mio. GBP. Zum Vergleich: 2021 summierten sich IPOs noch auf 8,8 Mrd. GBP – ein Rückgang um 98 Prozent. Damit steht der Markt sogar schlechter da als während der Finanzkrise 2009. Hinzu kommt, dass allein im vergangenen Jahr fast 90 Unternehmen ihre Notierung in London aufgaben oder den Primärmarkt verlagerten. Kein Wunder also, dass viele Firmen an der Attraktivität Londons zweifeln.
Weltweite Flaute bei IPOs – doch die USA ziehen wachstumsstarke Kryptofirmen an
Manche argumentieren, es handle sich nicht nur um ein Londoner Problem. Auch in New York und Hongkong ist das IPO-Geschäft ruhiger geworden. Doch ein wichtiger Unterschied bleibt: Die USA ziehen weiterhin die wachstumsstarken Unternehmen an, die London derzeit fehlen. Besonders Kryptofirmen suchen gezielt US-Börsen. Circle sammelte an der NYSE über eine Milliarde USD ein, auch Bullish feierte dort sein Börsendebüt, während Gemini und BitGo bereits Anträge eingereicht haben. Das Volumen von Venture-Capital-Investitionen in Krypto-IPOs erreichte im zweiten Quartal 2025 rund 10 Mrd. USD – eine Verdopplung im Jahresvergleich. Allein im Juni überstieg es 5 Mrd. USD. Ein solches Momentum ist in London momentan nicht zu finden.
Frankfurt etabliert sich als starkes europäisches Listing
Auch Frankfurt entwickelt sich zu einem ernsthaften Kandidaten. Die Börse zieht zunehmend neue Krypto- und Tech-Listings an. Unternehmen wie BTC AB und xTAO haben sich bereits dort angesiedelt. Für Bitpanda bietet Frankfurt die Nähe zur europäischen Kundschaft – und zugleich die Möglichkeit, den Liquiditätsproblemen Londons aus dem Weg zu gehen.
Schwache Investorenbasis verschärft Londons strukturelle Probleme
Hinter Bitpandas Absage stehen tiefere strukturelle Ursachen. Der Brexit kostete zehntausende Arbeitsplätze im Finanzsektor, und Londons Anteil am europäischen Geschäft schrumpft stetig. Hinzu kommen starre Zulassungsregeln, Private-Equity-Investoren, die Unternehmen zu hohen Aufschlägen übernehmen, bevor sie an die Börse gehen, und ein heimischer Anlegerkreis, der kaum in inländische Aktien investiert. Nur etwa 23 Prozent der britischen Erwachsenen halten Aktien oder Fondsanteile – in den USA sind es über 60 Prozent. Dieses Investorenverhalten prägt das gesamte Ökosystem.
Warum Krypto-IPOs New York bevorzugen
Für die Kryptoindustrie ist die Wahl eindeutig. Ein Krypto-IPO benötigt starke Liquidität, eine breite Basis institutioneller Käufer und regulatorische Klarheit. New York erfüllt all diese Kriterien. Frankfurt entwickelt sich zu einer soliden Alternative. London hingegen bleibt – zumindest vorerst – außen vor. Die Folge: Kapitalströme verlagern sich, und Wachstumsbranchen wie Krypto und Künstliche Intelligenz setzen ihre Prioritäten in den USA statt im Vereinigten Königreich.
Solange London seine strukturellen Probleme nicht angeht und keine echten Anreize für Unternehmen und Investoren schafft, wird die Lücke nur größer. Bitpandas Entscheidung ist nur ein Beispiel – die Welle an Krypto-IPOs rollt, und London bleibt derzeit auf der Strecke.

Folgen Sie uns auf Google News
Erhalten Sie die neuesten Crypto-Einblicke und Updates.
Ähnliche Beiträge

XRP-Futures erreichen 1 Mrd. USD Open Interest an der CME
Hanan Zuhry
Author

US-Finanzministerium führt Schuldenrückkauf über 4 Mrd. USD durch
Triparna Baishnab
Author

Altcoin-Saison 3.0 zeichnet sich ab – Small-Cap-Aktien signalisieren Marktverschiebung
Triparna Baishnab
Author