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Binance fror nach 15-stündiger Verzögerung nur 17 % der Gelder aus dem Upbit-Hack ein

Binance wird dafür kritisiert, dass die Freigabe der Gelder aus dem Hackerangriff um 15 Stunden verzögert wurde und nur 17 % der von der Polizei geforderten 470 Millionen KRW gesperrt wurden.

Binance fror nach 15-stündiger Verzögerung nur 17 % der Gelder aus dem Upbit-Hack ein

Kurzzusammenfassung

Zusammenfassung ist KI-generiert, von der Redaktion überprüft.

  • Binance fror aus Sicherheitsgründen lediglich 17 % der Gelder aus dem Upbit-Hack (80 Millionen KRW) ein, die von der südkoreanischen Polizei angefordert worden waren.

  • Die Gelder wurden erst nach einer erheblichen Verzögerung von 15 Stunden eingefroren, wodurch nach Ansicht von Experten ein großer Teil der gestohlenen Gelder verloren ging.

  • Die Hacker wuschen die gestohlenen Solana-basierten Vermögenswerte schnell über Tausende von Wallets und wandelten sie in das hochliquide Ethereum um.

  • Der Vorfall hat die Debatte über die dringende Notwendigkeit eines formellen, globalen Notfallsystems für Börsen neu entfacht, mit dem verdächtige Gelder sofort eingefroren werden können.

Binance sieht sich in Südkorea wachsender Kritik ausgesetzt, nachdem neue Berichte zeigen, dass die Krypto-Börse nur einen kleinen Teil der im vergangenen Monat bei Upbit gestohlenen Gelder eingefroren hat. Nach Angaben von KBS forderte die Polizei Binance auf, Solana-Token im Wert von rund 470 Mio. KRW zu blockieren. Tatsächlich fror die Börse jedoch nur etwa 80 Mio. KRW ein – rund 17 % des Gesamtbetrags. Die Maßnahme erfolgte zudem 15 Stunden nach der ersten Anfrage. Das wirft Fragen zur Reaktionsgeschwindigkeit bei großen Sicherheitsvorfällen auf. Der Fall entfacht erneut die Debatte darüber, wie Krypto-Börsen in Notfällen zusammenarbeiten sollten. Besonders wenn gestohlene Vermögenswerte sich schnell über Blockchains bewegen.

Hacker verschleusten die Gelder über Tausende Wallets

Behörden berichten, dass die Upbit-Hacker schnell handelten. Sicherheitsexperten fanden heraus, dass die Angreifer die gestohlenen Token über eine lange Kette von Ein- und Auszahlungen zersplitterten und dabei mehr als tausend Wallets nutzten. Sie setzten außerdem Blockchain-Bridges und Swaps ein, um Coin-Typen und Netzwerke zu wechseln. Das erschwert die Nachverfolgung erheblich.

Ein Großteil dieser gewaschenen Gelder landete letztlich in Drittanbieter-Wallets auf Binance. Deshalb forderte die Polizei die Börse dringend auf, die Vermögenswerte zu blockieren, bevor sie erneut bewegt werden konnten. Binance erklärte gegenüber Upbit und den Ermittlern jedoch, dass „zusätzliche Verifizierung“ nötig sei, bevor sämtliche mit dem Hack verbundenen Gelder eingefroren werden könnten. Zwar wurde schließlich eine Sperre verhängt, doch sie deckte nur einen Bruchteil der zurückverfolgten Summe auf der Plattform ab.

Beamte stellen Binances langsame Reaktion infrage

Laut KBS informierte Binance Upbit nahezu um Mitternacht am 27. über das teilweise Einfrieren – fast 15 Stunden nach der Anfrage der Polizei. Experten sagen, diese Verzögerung habe vermutlich ermöglicht, dass einige der gestohlenen Vermögenswerte entweichen konnten. Professor Cho Jae-woo von der Hansung University bezeichnete die Reaktion als besorgniserregend. Er betonte, dass Geschwindigkeit entscheidend sei, um Verluste nach einem Hack zu begrenzen. Dennoch zögern Börsen häufig aufgrund rechtlicher Risiken oder Unsicherheiten.

Er argumentierte, dass die Branche ein formelleres, globales Notfallsystem brauche, das es Börsen erlaubt, verdächtige Gelder in Krisensituationen sofort einzufrieren. Cho schlug eine weltweite „Hotline“ oder eine Schnellreaktionsgruppe mit vorab genehmigten Befugnissen vor. Eine solche Struktur könne helfen, zu verhindern, dass zukünftige Hacks zu großen, unwiederbringlichen Verlusten führen.

Gestohlene SOL nach dem Freeze in Ethereum umgewandelt

Ermittler bestätigten zudem, dass der Großteil der gestohlenen Solana-basierten Token inzwischen in Ethereum umgewandelt wurde. Der Schritt deutet darauf hin, dass die Hacker eine einfachere Liquidation anstreben, da ETH nach Bitcoin die zweitgrößte Liquidität und Markttiefe bietet. Binance selbst lehnte es ab zu erklären, warum nur ein Teil der gestohlenen Gelder eingefroren wurde oder warum die Sperre so lange dauerte.

Die Börse erklärte lediglich, sie könne „zu laufenden Ermittlungen keinen Kommentar abgeben“, werde aber weiterhin mit den Behörden kooperieren. Dennoch hat der teilweise Freeze eine neue Diskussion darüber ausgelöst, ob globale Krypto-Börsen schnell genug auf große Hacks reagieren können – und welche Änderungen nötig sind, um zu verhindern, dass Kriminelle das System immer wieder überholen.

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