Analyst kritisiert Behauptungen über einen XRP-Kursanstieg von „3 Dollar in 48 Stunden“ und warnt vor betrügerischen Influencern.

Eine deutliche Warnung an die Krypto-Community sprach Jesse Livermore (@altcoinking88) aus. Er stellte sich gegen die viralen Behauptungen, XRP werde innerhalb weniger Tage auf 3 US-Dollar schießen. Solche Aussagen bezeichnete er als gefährlich und verantwortungslos. Sie folgten einem klassischen Scamfluencer-Drehbuch, das darauf abziele, Exit-Liquidität anzuziehen, ohne echte Analyse zu liefern. Seine Botschaft verpackte er bewusst als Frage der Anlegersicherheit – nicht als Ausdruck von Marktpessimismus.

Der konservative XRP-Fokus für 2026

Livermore nannte seine persönliche Einschätzung für den XRP-Preis im Jahr 2026 und verortete ihn bei rund 0,96 US-Dollar. Diese Prognose stellte er als nüchterne Schätzung dar, nicht als hypegetriebene Spekulation. Zum Zeitpunkt seines Beitrags näherte sich XRP bereits der Marke von 1,90 US-Dollar und lag damit deutlich über seiner langfristigen Erwartung. Das unterstreicht, dass er keine kurzfristigen Preisversprechen machen will. Statt auf virale Aufmerksamkeit zu setzen, fokussierte er sich auf realistische Erwartungen.

Der Beitrag ist ein direkter Angriff auf einen anderen Account, der behauptet hatte, XRP könne innerhalb von 48 Stunden auf 3 US-Dollar steigen. Livermore bezeichnete dies als typische Taktik von Scamfluencern. Solche Geschichten, so seine Kritik, basierten auf künstlicher Dringlichkeit, Countdown-Mechanismen und übertriebener Gewissheit, um Privatanleger zu späten Käufen zu verleiten. Er warnte, dass diese Muster sowohl bei XRP als auch in Meme-Coin-Hype-Zyklen immer wieder auftauchen.

Exit-Liquidität statt Erkenntnis

Nach Ansicht von Livermore setzen Scamfluencer aggressive Kursziele gezielt dann, wenn sie Liquidität benötigen, um eigene Positionen abzubauen. Er rief seine Leser dazu auf, diese Signale frühzeitig zu erkennen, statt selbst Teil des Liquiditätspools zu werden. Diese Praxis schade insbesondere Neueinsteigern und beschädige langfristig den Ruf des Kryptomarktes. Er forderte Nutzer auf, aktiv zu werden, entsprechenden Accounts zu entfolgen und sie zu melden, wenn sie regelmäßig irreführende Kursversprechen verbreiten.

Der Beitrag macht eine aktuelle Spaltung innerhalb der XRP-Community deutlich. Auf der einen Seite stehen jene, die aufgrund von Adoptionsnarrativen an Kurse im Bereich mehrerer US-Dollar glauben. Auf der anderen Seite jene, die im nächsten Zyklus eher Preise zwischen einem und zwei US-Dollar erwarten. Livermore positionierte sich klar im vorsichtigen Lager und setzte den Fokus ausdrücklich auf Kapitalerhalt statt auf Hype. Sein Beitrag ist eine Gegenbewegung zur wachsenden Kritik an influencergetriebener Spekulation in den Kryptomärkten.

Abschließendes Statement zur Verantwortung

Zugleich unterstrich der Beitrag die Bedeutung von Disziplin, Skepsis und eigenständigem Denken – mit Verweis auf den legendären Trader Jesse Livermore. Anleger werden aufgefordert, überzogene Aussagen zu hinterfragen, Fakten zu prüfen und vorschnelle Entscheidungen zu vermeiden, insbesondere dann, wenn Fristen und absolute Gewissheiten echte Analyse ersetzen. In einem Markt, der zunehmend von Narrativen dominiert wird, erinnert Livermores Botschaft daran, dass Vorsicht langfristig meist die bessere Strategie ist als kurzfristiger Hype.